» Vorratsdatenspeicherung die 100-te: Quick Freeze geht nicht!

mgutt · 29.12.2011, 16:57

http://www.stern.de/politik/deutschland/diskussion-ueber-vorratsdatenspeicherung-der-grosse-streit-um-unsere-daten-1767615.html

ZitatWas will die Europäische Union?
Die Kommission verlangt von Deutschland und anderen EU-Staaten, eine Richtlinie der Europäischen Union zur Terrorabwehr und Strafverfolgung aus dem Jahr 2006 endlich umzusetzen. Danach sollen die Mitgliedstaaten dafür sorgen, dass die im jeweiligen Land ansässigen Telekomunternehmen ohne Anfangsverdacht oder konkrete Gefahr Verbindungsdaten von Privatleuten über Telefonate und E-Mails festhalten.

...

Wer befürwortet die Vorratsdatenspeicherung?
Vor allem die Polizeigewerkschaft und Ermittlungsbehörden. Die Strukturen organisierter und terroristischer krimineller Netzwerke könnten angesichts fehlender Vorratsdaten nicht aufgedeckt, schwere Straftaten nicht aufgeklärt werden, beklagt etwa der Chef des Bundeskriminalamtes Dirk Ziercke. Aber auch bei Finanzdelikten wie Steuerhinterziehung versprechen sich Berfürworter eine höhere Aufklärungsquote durch die Speicherung. Weil keine Daten mehr vorhanden waren, sind laut Bundesinnenministerium zwischen März 2010 und April 2011 85 Prozent der Anfragen von den Providern nicht beantwortet worden. Bei Ermittlungen zur Zwickauer Terrorzelle habe es nur in 13 von 56 Fällen eine vollständige Antwort gegeben.

...

Ist "Quick-Freeze" eine Alternative?
Leutheusser-Schnarrenberger befürwortet anstelle der Vorratsdatenspeicherung das so genannte Quick-Freeze-Verfahren. Dabei sollen Daten nur nach konkreten Anhaltspunkten für Straftaten gespeichert werden. Inzwischen ist ein Alternativvorschlag auf dem Tisch, der auch vom Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar befürwortet wird: die "Quick-Freeze-Plus"-Lösung. Danach sollen die Daten ein oder zwei Wochen gepuffert werden. Die Strafverfolgungsbehörden hätten bei diesem Verfahren die Möglichkeit, die Daten bei Bedarf einzufrieren, um sie - wenn nötig – zur Verfolgung schwerer Straftaten zu verwenden.

Man sollte vielleicht mal jemanden fragen, der sich damit auskennt. z.B. mich

Da ich (leider) häufiger mit der Polizei in Kontakt stehe, weil hier manche User hingehen und andere betrügen, in dem sie bezahlte Ware nicht liefern, weiß ich wie lange die Bearbeitungszeiten so sind. Man kann sagen, dass die Polizei nach Erstattung der Anzeige bis zu 3 Monate braucht bis sie mich nach der IP fragt. In seltenen Fällen passiert das innerhalb 1-2 Tagen. Häufig ist der Grund für die lange Bearbeitungszeit, dass manche Polizisten die Akte erstmal zum Ort des Täters weiterleiten. Und manchmal werden dort verschiedene Vorgänge erstmal gesammelt. In anderen Fällen ist es dann so, dass die Polizisten sehr engagiert sind. In einem Fall half ich einem Polizisten, der selbst aktiv alle vermeintlich Geschädigten kontaktieren wollte, bevor diese vielleicht mal Anzeige erstatten. War aber erst einmal der Fall.

Ein Quick-Freeze ist in dem Fall gar nicht möglich. Denn die Polizei weiß ja gar nicht welche IP man freezen sollte. Das wissen sie ja erst, wenn sie mit mir gesprochen haben. Und wer sagt, dass ich innerhalb von 14 Tagen antworte? Es gibt kein Gesetz, das mich dazu zwingt schnell zu antworten, auch wenn ich das in der Regel sofort erledige.

Übrigens hilft das auch nur bei Seiten, wie unserer, wo man den Nutzer über die Nutzungsbedingungen über die Speicherung seiner IP aufgeklärt hat. Falls man einen Kleinanzeigenmarkt betreibt, der ohne Registrierung auskommt, dann könnte es sein, dass man gar keine IPs speichern darf (Datenschutz). Ist aber aktuell immer noch strittig.

Aber selbst wenn man den Prozess optimiert und die IPs hat und das Quick Freeze funktioniert... Es wird rein gar nichts ändern. Denn sobald es sich herumgesprochen hat, dass die Vorratsdatenspeicherung steht, dann werden die Betrüger, die mit Vorsatz handelt mit nicht verfolgbaren IPs arbeiten.

Allerdings muss ich sagen, dass in unserem Fall 99% der Betrüger mit ihrem Hausanschluss unterwegs sind und ihre normale Bankverbindung nutzen. Ihnen ist der technische Hintergrund also scheinbar gar nicht bekannt. Aber wer weiß wie sich das in Zukunft noch ändert.

Mein Vorschlag:
Man erfüllt die EU Vorgaben, aber speichert die Logs verschlüsselt mit einer hohen Verschlüsselung (z.B. AES256), während das (lange komplizierte) Passwort nur eine dritte Sicherheitsfirma (BMWi wäre auch denkbar) kennt.

D.h. der Provider sendet die Logs an die Sicherheitsfirma und die sendet die Daten verschlüsselt zurück (läuft automatisiert über eine Schnittstelle). Die Sicherheitsfirma darf keine Daten speichern, sondern nur mit dem bekannten Passwort verschlüsseln und zurücksenden.

Die Speicherung der verschlüsselten Daten erfolgt beim Provider. Der darf keine unverschlüsselten Logs speichern.

Der Provider stellt die Daten nun auf einer Onlineoberfläche zur Verfügung, welches per Account geschützt ist und das ein Suchfeld für die IP Adresse und einen Datumsbereich besitzt. Im Gesetz muss fixiert werden wer so einen Account bekommen darf (z.B. personenbezogene Logins für Polizisten). Jede Aktivität eines Accounts wird geloggt. Dort kann sich also die Polizei ohne Rücksprache mit dem Provider das verschlüsselte Paket herunterladen.

Um das Paket entschlüsseln zu können, muss sich die Polizei mit einem wichtigen Grund (werden ebenfalls in einem Gesetz fixiert) an die Sicherheitsfirma wenden und den Paketnamen nennen.

Nun kann die Polizei das Paket einsehen.

Fist · 30.12.2011, 08:03

Echt guter Vorschlag!
Aber wenn das umgesetzt wird, bzw. die Leute die das zu entscheiden haben soweit denken werden, dann werden am nächsten Tag Schweine fliegen können

mgutt · 30.12.2011, 09:52

Ja vermutlich. Ich habe es auf jeden Fall mal an die Frau Leutheusser-Schnarrenberger gesendet. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass das jemand liest, der davon Ahnung hat dürfte gegen Null gehen

maxrev.de · Gast

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mgutt Administrator Name: Marc Geschlecht: Anmeldedatum: 28.08.2004 Beiträge: 52420 Wohnort: Lohmar Meine eBay-Auktionen:	29.12.2011, 16:57 zitieren http://www.stern.de/politik/deutschland/diskussion-ueber-vorratsdatenspeicherung-der-grosse-streit-um-unsere-daten-1767615.html ZitatWas will die Europäische Union? Die Kommission verlangt von Deutschland und anderen EU-Staaten, eine Richtlinie der Europäischen Union zur Terrorabwehr und Strafverfolgung aus dem Jahr 2006 endlich umzusetzen. Danach sollen die Mitgliedstaaten dafür sorgen, dass die im jeweiligen Land ansässigen Telekomunternehmen ohne Anfangsverdacht oder konkrete Gefahr Verbindungsdaten von Privatleuten über Telefonate und E-Mails festhalten. ... Wer befürwortet die Vorratsdatenspeicherung? Vor allem die Polizeigewerkschaft und Ermittlungsbehörden. Die Strukturen organisierter und terroristischer krimineller Netzwerke könnten angesichts fehlender Vorratsdaten nicht aufgedeckt, schwere Straftaten nicht aufgeklärt werden, beklagt etwa der Chef des Bundeskriminalamtes Dirk Ziercke. Aber auch bei Finanzdelikten wie Steuerhinterziehung versprechen sich Berfürworter eine höhere Aufklärungsquote durch die Speicherung. Weil keine Daten mehr vorhanden waren, sind laut Bundesinnenministerium zwischen März 2010 und April 2011 85 Prozent der Anfragen von den Providern nicht beantwortet worden. Bei Ermittlungen zur Zwickauer Terrorzelle habe es nur in 13 von 56 Fällen eine vollständige Antwort gegeben. ... Ist "Quick-Freeze" eine Alternative? Leutheusser-Schnarrenberger befürwortet anstelle der Vorratsdatenspeicherung das so genannte Quick-Freeze-Verfahren. Dabei sollen Daten nur nach konkreten Anhaltspunkten für Straftaten gespeichert werden. Inzwischen ist ein Alternativvorschlag auf dem Tisch, der auch vom Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar befürwortet wird: die "Quick-Freeze-Plus"-Lösung. Danach sollen die Daten ein oder zwei Wochen gepuffert werden. Die Strafverfolgungsbehörden hätten bei diesem Verfahren die Möglichkeit, die Daten bei Bedarf einzufrieren, um sie - wenn nötig – zur Verfolgung schwerer Straftaten zu verwenden. Man sollte vielleicht mal jemanden fragen, der sich damit auskennt. z.B. mich Da ich (leider) häufiger mit der Polizei in Kontakt stehe, weil hier manche User hingehen und andere betrügen, in dem sie bezahlte Ware nicht liefern, weiß ich wie lange die Bearbeitungszeiten so sind. Man kann sagen, dass die Polizei nach Erstattung der Anzeige bis zu 3 Monate braucht bis sie mich nach der IP fragt. In seltenen Fällen passiert das innerhalb 1-2 Tagen. Häufig ist der Grund für die lange Bearbeitungszeit, dass manche Polizisten die Akte erstmal zum Ort des Täters weiterleiten. Und manchmal werden dort verschiedene Vorgänge erstmal gesammelt. In anderen Fällen ist es dann so, dass die Polizisten sehr engagiert sind. In einem Fall half ich einem Polizisten, der selbst aktiv alle vermeintlich Geschädigten kontaktieren wollte, bevor diese vielleicht mal Anzeige erstatten. War aber erst einmal der Fall. Ein Quick-Freeze ist in dem Fall gar nicht möglich. Denn die Polizei weiß ja gar nicht welche IP man freezen sollte. Das wissen sie ja erst, wenn sie mit mir gesprochen haben. Und wer sagt, dass ich innerhalb von 14 Tagen antworte? Es gibt kein Gesetz, das mich dazu zwingt schnell zu antworten, auch wenn ich das in der Regel sofort erledige. Übrigens hilft das auch nur bei Seiten, wie unserer, wo man den Nutzer über die Nutzungsbedingungen über die Speicherung seiner IP aufgeklärt hat. Falls man einen Kleinanzeigenmarkt betreibt, der ohne Registrierung auskommt, dann könnte es sein, dass man gar keine IPs speichern darf (Datenschutz). Ist aber aktuell immer noch strittig. Aber selbst wenn man den Prozess optimiert und die IPs hat und das Quick Freeze funktioniert... Es wird rein gar nichts ändern. Denn sobald es sich herumgesprochen hat, dass die Vorratsdatenspeicherung steht, dann werden die Betrüger, die mit Vorsatz handelt mit nicht verfolgbaren IPs arbeiten. Allerdings muss ich sagen, dass in unserem Fall 99% der Betrüger mit ihrem Hausanschluss unterwegs sind und ihre normale Bankverbindung nutzen. Ihnen ist der technische Hintergrund also scheinbar gar nicht bekannt. Aber wer weiß wie sich das in Zukunft noch ändert. Mein Vorschlag: Man erfüllt die EU Vorgaben, aber speichert die Logs verschlüsselt mit einer hohen Verschlüsselung (z.B. AES256), während das (lange komplizierte) Passwort nur eine dritte Sicherheitsfirma (BMWi wäre auch denkbar) kennt. D.h. der Provider sendet die Logs an die Sicherheitsfirma und die sendet die Daten verschlüsselt zurück (läuft automatisiert über eine Schnittstelle). Die Sicherheitsfirma darf keine Daten speichern, sondern nur mit dem bekannten Passwort verschlüsseln und zurücksenden. Die Speicherung der verschlüsselten Daten erfolgt beim Provider. Der darf keine unverschlüsselten Logs speichern. Der Provider stellt die Daten nun auf einer Onlineoberfläche zur Verfügung, welches per Account geschützt ist und das ein Suchfeld für die IP Adresse und einen Datumsbereich besitzt. Im Gesetz muss fixiert werden wer so einen Account bekommen darf (z.B. personenbezogene Logins für Polizisten). Jede Aktivität eines Accounts wird geloggt. Dort kann sich also die Polizei ohne Rücksprache mit dem Provider das verschlüsselte Paket herunterladen. Um das Paket entschlüsseln zu können, muss sich die Polizei mit einem wichtigen Grund (werden ebenfalls in einem Gesetz fixiert) an die Sicherheitsfirma wenden und den Paketnamen nennen. Nun kann die Polizei das Paket einsehen. Gefällt mir Teilen twittern
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Fist Junior Name: Nico Geschlecht: Anmeldedatum: 28.02.2010 Beiträge: 59 Wohnort: Kreis Aschaffenburg	30.12.2011, 08:03 zitieren Echt guter Vorschlag! Aber wenn das umgesetzt wird, bzw. die Leute die das zu entscheiden haben soweit denken werden, dann werden am nächsten Tag Schweine fliegen können 1x bearbeitet
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mgutt Administrator Name: Marc Geschlecht: Anmeldedatum: 28.08.2004 Beiträge: 52420 Wohnort: Lohmar Meine eBay-Auktionen:	30.12.2011, 09:52 zitieren Ja vermutlich. Ich habe es auf jeden Fall mal an die Frau Leutheusser-Schnarrenberger gesendet. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass das jemand liest, der davon Ahnung hat dürfte gegen Null gehen
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maxrev.de Gast	30.12.2011, 09:52 zitieren Mach mit! Wenn Dir die Beiträge zum Thread "Vorratsdatenspeicherung die 100-te: Quick Freeze geht nicht!" gefallen haben oder Du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, solltest Du Dich gleich bei uns anmelden: Registrierte Mitglieder genießen die folgenden Vorteile: ✔ kostenlose Mitgliedschaft ✔ keine Werbung ✔ direkter Austausch mit Gleichgesinnten ✔ neue Fragen stellen oder Diskussionen starten ✔ schnelle Hilfe bei Problemen ✔ Bilder und Videos hochladen ✔ und vieles mehr...
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