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30.07.2009, 04:37
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Fragen und Antworten zur Arbeitsmarktstatistik
Stimmen die Arbeitslosenzahlen?

Millionen Menschen in Deutschland sind arbeitslos. Die offizielle Zahl veröffentlicht die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat - auch heute wieder. Doch warum fehlen in der Statistik viele, obwohl sie keinen Job haben? tagesschau.de hat Fragen und Antworten zusammengestellt.

Ist die Arbeitslosenstatistik geschönt?


Ja und Nein. Denn wer als arbeitslos gilt, ist eine Frage der Definition. Die offiziellen Kriterien sind in Deutschland per Gesetz festgelegt. Jede Änderung wirkt sich auf die Statistik aus. Immer wieder formulierte die Politik die Kriterien so um, dass die Arbeitslosenzahlen offiziell sanken. Eine Ausnahme markierte die Hartz-IV-Reform, weil die erwerbsfähigen Sozialhilfeempfänger in die Statistik einbezogen wurden. Laut Bundesagentur für Arbeit erhöht dieser Hartz-IV-Effekt die Arbeitslosenzahl um etwa 380.000.

Wer gilt als arbeitslos?


Im Prinzip jeder, der keine Arbeit hat oder weniger als 15 Stunden pro Woche arbeitet, eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sucht und für einen Job sofort verfügbar ist. Eine weitere Voraussetzung ist die Meldung bei einer Agentur für Arbeit oder einem Träger der Grundsicherung. Detailvorschriften führen aber dazu, dass viele die weit gefassten Kriterien in der Praxis nicht erfüllen und in der Arbeitslosenstatistik nicht auftauchen.

Wer fehlt in der Arbeitslosenstatistik?

Wer sich nicht zur Arbeitssuche meldet, taucht in der Statistik nicht auf. Gleiches gilt für alle, die nicht mindestens 15 Stunden pro Woche arbeiten könnten oder krankgeschrieben sind. In der Arbeitslosenstatistik fehlen aber vor allem jene, die an Maßnahmen der Arbeitsförderung teilnehmen. Das betrifft die Fort- und Weiterbildung genauso wie Trainings- und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Auch wer einen Ein-Euro-Job hat, ist offiziell nicht arbeitlsos. Eine Sonderregelung gilt für alle ab 58 Jahren. Wer in diesem Alter mindestens ein Jahr Arbeitslosengeld II (Hartz IV) bezogen, aber kein Job-Angebot bekommen hat, ist laut Statistik nicht arbeitslos. Seit 2009 erfasst die offizielle Arbeitslosenzahl auch diejenigen nicht mehr, mit deren Vermittlung private Anbieter beauftragt sind.

Wie hoch sind die Arbeitslosenzahlen wirklich?

Wie viele Jobs in Deutschland fehlen, lässt sich nur schätzen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) addiert zu diesem Zweck die registrierten Arbeitslosen und die so genannte Stille Reserve. Damit meinen die Forscher die Teilnehmer an Maßnahmen der Arbeitsförderung sowie all jene, die arbeiten wollen, aber nicht in der Statistik auftauchen. Für 2008 bezifferte das IAB die Stille Reserve auf 1,15 Millionen.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Er errechnete für 2008 eine verdeckte Arbeitslosigkeit von 1,19 Millionen Menschen. Darin enthalten sind jene, die an Fortbildungs- und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen teilnehmen. Die Zahl umfasst auch Frührentner bis 65 Jahre sowie Empfänger von Arbeitslosengeld I und II, die lediglich aus Altersgründen oder wegen Krankeit nicht offiziell arbeitslos sind.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) veröffentlicht neben der Arbeitslosenzahl weitere Werte, um die Lücke fehlender Jobs zu verdeutlichen. Die sogenannte Unterbeschäftigung übersteigt die offizielle Arbeitslosenzahl um etwa eine Million. Sie berücksichtigt auch Teilnehmer an Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik sowie jene, die aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend berufsunfähig sind. BA-Chef Frank-Jürgen Weise hält allerdings die Zahl der Arbeitssuchenden für den entscheidenden Wert. Er übertrifft die Unterbeschäftigung um weitere rund 1,5 Millionen. Mitte 2009 galten demnach fast sechs Millionen Menschen in Deutschland als arbeitssuchend. Diese Zahl umfasst auch alle, die sich zwar um einen neuen Job bemühen, aber noch nicht arbeitslos sind. Das sind zum Beispiel Beschäftigte, die nach einer Kündigung noch die letzten Tage oder Wochen arbeiten.

Ist jeder arbeitlos, der Arbeitslosengeld I oder II bekommt?

Nein. Nach Angaben der Bundesregierung werden nur etwa drei Viertel der Bezieher von Arbeitslosengeld I als arbeitslos geführt. Beim Arbeitslosengeld II, bekannt als Hartz IV, tauchte 2007 sogar nur knapp die Hälfte der Empfänger in der Arbeitslosenstatistik auf. Der Rest stand dem Arbeitsmarkt aus verschiedenen Gründen formal nicht zur Verfügung oder nahm an einer Fördermaßnahme teil. Eine weitere Gruppe sind Aufstocker. Sie arbeiten zwar mindestens 15 Stunden in der Woche und gelten deshalb nicht als arbeitslos. Weil ihr Einkommen für den Lebensunterhalt aber nicht reicht, bekommen sie zusätzlich Arbeitslosengeld II.

(...)

Weiterlesen: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/hintergrundarbeitslosenzahlen100.html

Auch interessant: Wie viele offene Stellen gibt es?


pn
Gast 
30.07.2009, 04:37
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