» Reifen- und Felgenabstimmung

stussy · 09.02.2015, 22:18

Durch verändern von Sturz und/oder der einpresstiefe verändert man automatisch den Lenkrollhalbmesser.
Nun stellt sich natürlich für jeden die Frage was ist der Lenkrollhalbmesser und was bewirkt er.

Der Lenkrollhalbmesser oder auch Lenkrollradius bildet sich an der Lenkachse und ist der Abstand zwischen Radmittelebene(mittellinie durchs Rad) und der verlängerten Linie der Schwenkachse (die imaginäre Linie die durch Domlager und Traggelenk geht).
Je nach Art des Lenkrollhalbmesser (positiv, neutral oder negativ) wird bestimmt wo der Drehpunkt des Rades ist. Somit also innen, mittig oder außen.

Das Bild soll zum leichteren Verständnis dienen um zu verstehen was mit Drehpunkt gemeint ist.
Links ist es ein positiver Lenkrollhalbmesser und rechts ein negativer

Jetzt seht ihr schon mal wohin das Rad bei jeweiligen Lenkrollhalbmesser tendiert zu "fahren"

Solange hierbei auf einer perfekten Straße gefahren wird, ist es egal welchen Lenkrollhalbmesser man hat. Aber sobald ein Rad auf einen Widerstand gerät (z.b. platt, unterschiedlicher Straßenbelag oder Spurrillen- egal ob beim fahren oder auch beim bremsen) wird dieses Rad etwas einschlagen/lenken. Hier kommt nun der große Unterschied. Wenn z.b. bei positiven Lenkrollhalbmesser das rechte Rad durch irgendein Ereignis mehr abgebremst wird als das linke, würde das Rad nach rechts einschlagen. Da das Fahrzeug aber durch dieses Ereignis eh einseitig abgebremst wird, will es eh schon nach rechts ziehen. Nun kommt es zum Problem. Zum einen will das Fahrzeug durch das einseitige abbremsen nach rechts und gleichzeitig ist das rechte Rad auch noch leicht nach rechts eingeschlagen. Was nun mit dem Auto passiert kann man sich wohl denken. Es reißt schlagartig nach rechts. (wird jeder mit sehr breiten Rädern und Fahrten auf spurrillen kennen)

Was würde beim negativen Lenkrollhalbmesser passieren?
Das Fahrzeug würde natürlich durch einseitige abbremsen erstmal auch nach rechts wollen. Da aber das Rad einen anderen Drehpunkt hat, schlägt es nicht nach rechts, sondern nach links ein. Dadurch heben sich beide Kräfte gegenseitig auf und das Fahrzeug fährt weiter geradeaus.

Was hat das jetzt mit der et auf sich?
Da sich wie oben beschrieben der Lenkrollhalbmesser aus dem Zusammentreffen der Radmittellinie mit der Linie der Schwenkachse bildet, würde durch verändern der et oder des sturzes dieses Zusammentreffen dieser Linien verschieben. Somit sich dann der Lenkrollhalbmesser verändern. Heutige Automobilhersteller bauen ausschließlich wegen der Sicherheit so das negative bis neutrale Lenkrollhalbmesser entstehen. Verändert man nun durch breitere Spur oder Sturz die Achse, wird daraus schnell ein positiver Lenkrollhalbmesser.
Die Bilder sollen nochmals fürs bessere Verständnis sein woraus sich der Lenkrollhalbmesser bildet.

MrCrunch · 10.02.2015, 13:34

Okay das klingt verständlich. Nur erinnert mich dein erstes Bild an die Spur... Was ist denn da der Unterschied?

Gibt es dann eigentlich auch Wege eine Verbreiterung zu machen ohne einen positiven Radius zu erzeugen? Wie machen das zum Beispiel Spoon bei ihrem K20? Da sind 8,5J ET25 Felgen auf der Vorderachse.

Ich hatte mir jetzt überlegt vorne 7J ET35 205/50r15 und hinten 6,5J ET42 195/50r15 drauf zu machen - ganz nach meinem Vorbild bei Spoon. Dadurch wirkt man ja dem Untersteuern des Civic entgegen und raubt ihm nicht so viel Agilität denke ich. Macht das überhaupt Sinn? Oder darf man das unter Umständen gar nicht?

Ziemlich kompliziertes Thema das Fahrwerk...

Harinjo · 24.02.2015, 15:56

Das Spoon auto wird auch alle anderen radgeometrischen größen anders haben - und da steht auch die alltagstauglichkeit nicht im vordergrund.
größtenteils fährt man ja nicht mit dem messer zwischen den zähnen - in diesem zeitraum sollte der wagen im alltag möglichst nicht zicken machen bei plötzlichen/unerwarteten manövern.
vorne breiter macht natürlich sinn - mehr als 1,6% unterschied beim reifenabrollumfang dürfen aber nicht überschritten werden (stichwort abs regelung).

Breiter machen ohne den lenkrollhalbmesser zum teufel zu jagen geht eigentlich nur über breitere felgen bei originaler oder minimal weniger ET.
Heißt - serie 6x15 ET45 -> modifiziert 7x15 ET40-42 ---> wäre kein nachteil bei der wendigkeit, würde aber jedes rad um 15-17mm weiter raus bringen.
Als äußerste grenze würde ich die ET um 10mm im vergleich zu serie unterschreiten (aus technischer sicht)

mfg
Hary

maxrev.de · Gast

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stussy Premium-Member Name: Basti Geschlecht: Fahrzeug: Deine Mudda Anmeldedatum: 10.02.2008 Beiträge: 7027 Wohnort: Springe	09.02.2015, 22:18 zitieren Durch verändern von Sturz und/oder der einpresstiefe verändert man automatisch den Lenkrollhalbmesser. Nun stellt sich natürlich für jeden die Frage was ist der Lenkrollhalbmesser und was bewirkt er. Der Lenkrollhalbmesser oder auch Lenkrollradius bildet sich an der Lenkachse und ist der Abstand zwischen Radmittelebene(mittellinie durchs Rad) und der verlängerten Linie der Schwenkachse (die imaginäre Linie die durch Domlager und Traggelenk geht). Je nach Art des Lenkrollhalbmesser (positiv, neutral oder negativ) wird bestimmt wo der Drehpunkt des Rades ist. Somit also innen, mittig oder außen. Das Bild soll zum leichteren Verständnis dienen um zu verstehen was mit Drehpunkt gemeint ist. Links ist es ein positiver Lenkrollhalbmesser und rechts ein negativer Jetzt seht ihr schon mal wohin das Rad bei jeweiligen Lenkrollhalbmesser tendiert zu "fahren" Solange hierbei auf einer perfekten Straße gefahren wird, ist es egal welchen Lenkrollhalbmesser man hat. Aber sobald ein Rad auf einen Widerstand gerät (z.b. platt, unterschiedlicher Straßenbelag oder Spurrillen- egal ob beim fahren oder auch beim bremsen) wird dieses Rad etwas einschlagen/lenken. Hier kommt nun der große Unterschied. Wenn z.b. bei positiven Lenkrollhalbmesser das rechte Rad durch irgendein Ereignis mehr abgebremst wird als das linke, würde das Rad nach rechts einschlagen. Da das Fahrzeug aber durch dieses Ereignis eh einseitig abgebremst wird, will es eh schon nach rechts ziehen. Nun kommt es zum Problem. Zum einen will das Fahrzeug durch das einseitige abbremsen nach rechts und gleichzeitig ist das rechte Rad auch noch leicht nach rechts eingeschlagen. Was nun mit dem Auto passiert kann man sich wohl denken. Es reißt schlagartig nach rechts. (wird jeder mit sehr breiten Rädern und Fahrten auf spurrillen kennen) Was würde beim negativen Lenkrollhalbmesser passieren? Das Fahrzeug würde natürlich durch einseitige abbremsen erstmal auch nach rechts wollen. Da aber das Rad einen anderen Drehpunkt hat, schlägt es nicht nach rechts, sondern nach links ein. Dadurch heben sich beide Kräfte gegenseitig auf und das Fahrzeug fährt weiter geradeaus. Was hat das jetzt mit der et auf sich? Da sich wie oben beschrieben der Lenkrollhalbmesser aus dem Zusammentreffen der Radmittellinie mit der Linie der Schwenkachse bildet, würde durch verändern der et oder des sturzes dieses Zusammentreffen dieser Linien verschieben. Somit sich dann der Lenkrollhalbmesser verändern. Heutige Automobilhersteller bauen ausschließlich wegen der Sicherheit so das negative bis neutrale Lenkrollhalbmesser entstehen. Verändert man nun durch breitere Spur oder Sturz die Achse, wird daraus schnell ein positiver Lenkrollhalbmesser. Die Bilder sollen nochmals fürs bessere Verständnis sein woraus sich der Lenkrollhalbmesser bildet. Gefällt mir Teilen twittern
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MrCrunch Trainee Geschlecht: Fahrzeug: EJ9 facelift Anmeldedatum: 21.09.2010 Beiträge: 27 Wohnort: Bochum	10.02.2015, 13:34 zitieren Okay das klingt verständlich. Nur erinnert mich dein erstes Bild an die Spur... Was ist denn da der Unterschied? Gibt es dann eigentlich auch Wege eine Verbreiterung zu machen ohne einen positiven Radius zu erzeugen? Wie machen das zum Beispiel Spoon bei ihrem K20? Da sind 8,5J ET25 Felgen auf der Vorderachse. Ich hatte mir jetzt überlegt vorne 7J ET35 205/50r15 und hinten 6,5J ET42 195/50r15 drauf zu machen - ganz nach meinem Vorbild bei Spoon. Dadurch wirkt man ja dem Untersteuern des Civic entgegen und raubt ihm nicht so viel Agilität denke ich. Macht das überhaupt Sinn? Oder darf man das unter Umständen gar nicht? Ziemlich kompliziertes Thema das Fahrwerk...
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Harinjo Junior Geschlecht: Fahrzeug: CM2 --> MC2 Anmeldedatum: 13.03.2007 Beiträge: 72 Wohnort: 83059	24.02.2015, 15:56 zitieren Das Spoon auto wird auch alle anderen radgeometrischen größen anders haben - und da steht auch die alltagstauglichkeit nicht im vordergrund. größtenteils fährt man ja nicht mit dem messer zwischen den zähnen - in diesem zeitraum sollte der wagen im alltag möglichst nicht zicken machen bei plötzlichen/unerwarteten manövern. vorne breiter macht natürlich sinn - mehr als 1,6% unterschied beim reifenabrollumfang dürfen aber nicht überschritten werden (stichwort abs regelung). Breiter machen ohne den lenkrollhalbmesser zum teufel zu jagen geht eigentlich nur über breitere felgen bei originaler oder minimal weniger ET. Heißt - serie 6x15 ET45 -> modifiziert 7x15 ET40-42 ---> wäre kein nachteil bei der wendigkeit, würde aber jedes rad um 15-17mm weiter raus bringen. Als äußerste grenze würde ich die ET um 10mm im vergleich zu serie unterschreiten (aus technischer sicht) mfg Hary
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maxrev.de Gast	24.02.2015, 15:56 zitieren Mach mit! Wenn Dir die Beiträge zum Thread "Reifen- und Felgenabstimmung" gefallen haben oder Du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, solltest Du Dich gleich bei uns anmelden: Registrierte Mitglieder genießen die folgenden Vorteile: ✔ kostenlose Mitgliedschaft ✔ keine Werbung ✔ direkter Austausch mit Gleichgesinnten ✔ neue Fragen stellen oder Diskussionen starten ✔ schnelle Hilfe bei Problemen ✔ Bilder und Videos hochladen ✔ und vieles mehr...
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