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09.05.2013, 06:16
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Es ist schon erschreckend zu lesen, dass die Sympathie für einen Steuerhinterzieher davon abhängt, ob er strafrechtliche Konsequenzen erfährt:
http://www.handelszeitung.ch/unternehmen/fall-hoeness-ueberschattet-adidas-generalversammlung

Auch der Fußballverein will ja abwarten. Vergessen die alle, dass er trotzdem Steuern hinterzogen hat?!


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09.05.2013, 06:30
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Sowas wird eh viel zu schnell vergessen... da wird wiedermal gar nix passieren. Steuerhinterziehung ist das Letzte. Der hat dich, mich und jeden anderen bestohlen.

Mir ist auch egal was für ein guter und sozialer Mensch er sonst so sein soll. Wenn ich mehrere Millionen Steuern hinterzogen hätte, wäre es mir auch ein leichtes mal eben eine Million oder so an verschiedene Leute zu verschenken... damit wäre ich ein genauso schlechter Mensch wie vorher.

Ich habe nichts gegen Höneß persönlich. Er ist nur einer von tausenden, die in dem großen Stil Steuern hinterziehen und steht halt jetzt damit in der Öffentlichkeit. Das hat er sich aber selbst ausgesucht.

Für mich gehört er in den Knast - ohne Bewährung. Genauso wie andere, die so handeln.


pn
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10.05.2013, 11:21
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ich persönlich finde man muss auch mal sehen welche Steuer er hinterzogen hat.
nämlich eine Steuer die ohnehin keiner zahlt, die zockersteuer.( mehr ist nicht bekannt)
er hinterzog keine Lohnsteuer oder setzte unrechtmäßige Beträge von der steuer ab!
wo hat er damit jmd bestohlen?
klar, das macht die sache nicht legaler, aber aus meiner moralischen sicht weniger schlimm.

die reichen werden mit einem satz von 45% zur kasse Gebeten.
ich will mal sehen was ihr dazu sagt, wenn man euch die hälfte abnimmt.
es wird immer Gleichbehandlung gefordert, spitzensteuersätze sollen die aber trotzdem zahlen.
fair wäre da ein Steuersatz der prozentual bei jedem bürger gleich ist oder?!
ist aber nicht so!
ob man die summen jetzt miteinander vergleichen kann ist eine andere Sache.
warum soll man so viel steuern zahlen nur weil man mehr erreicht hat als die meisten anderen auf der Welt?
bestrafung für erfolg? lächerlich.
aber das ist nochmal n anderes Thema


klar hat er eine Straftat begangen und er soll auch dafür bestraft werden.
aus meiner Sicht ist eine geldstrafe und eine Bewährungsstrafe angemessen.
der ist mit dem imageschaden den er davonträgt auch schon groß bestraft, das darf man nicht vergessen.


pn
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10.05.2013, 12:23
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Dem wird nie was passieren. Zudem stehn die Bayern und auch die bayern fans doch toal hinter ihm, während alle andern eine strafe fordern.

pn
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10.05.2013, 13:38
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NUMMA EINSich persönlich finde man muss auch mal sehen welche Steuer er hinterzogen hat.
nämlich eine Steuer die ohnehin keiner zahlt, die zockersteuer.( mehr ist nicht bekannt)
Ich belehre Dich mal. Mit "Zocken" meinst Du offensichtlich Aktiengeschäfte. Die unterliegen der Kapitalertragssteuer und die liegt pauschal bei 25%:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalertragsteuer_(Deutschland)#Bemessung_der_Kapitalertragsteuer

Sie wird automatisch von den Banken eingezogen, bei denen man sein Depot hat. D.h. die zahlt jeder, egal ob man will oder nicht. Außer man nutzt ein Depot im Ausland, hat also sein Geld in eine Steueroase verbracht, so wie Hoeneß.

Zitatwo hat er damit jmd bestohlen?
Du hast eine komische Vorstellung von Steuern. Die Politiker versaufen die ja nicht, sondern durch sie wird der allgemeine Wohlstand erhalten. Auch Hoeneß kassiert irgendwann Rente oder fährt auf der Autobahn, schickt Kinder in den Kindergarten, Schule, usw. Die Sachen kommen nicht nur durch Luft und Liebe zustande, sondern durch Steuern. Natürlich gibt es auch Steuerverschwendung, aber das macht auch nur einen kleinen Teil aus und darum geht es auch gar nicht. Steuern haben ja ihren Sinn und dienen nicht einfach dazu die Menschen zu ärgern.

Zitatdie reichen werden mit einem satz von 45% zur kasse Gebeten.
ich will mal sehen was ihr dazu sagt, wenn man euch die hälfte abnimmt.
es wird immer Gleichbehandlung gefordert, spitzensteuersätze sollen die aber trotzdem zahlen. fair wäre da ein Steuersatz der prozentual bei jedem bürger gleich ist oder?!
ist aber nicht so!
Schau doch mal auf Deinen Lohnzettel was Du so alles bezahlst. 21% sind Sozialversicherungsbeiträge, die Du zahlst und weitere 21% zahlt der Arbeitgeber. Den Rest versteuerst Du noch über die Lohnsteuer, die dann über den Lohnsteuerjahresausgleich auf die gesamte Einkommenssteuer angerechnet werden. Schlussendlich zahlt also jeder die besagte Hälfte.

Aber und das ist das Problem: Bei Reichen sieht das ganz anders aus. Die sind in der Regel Unternehmer und die zahlen kein Arbeitslosengeld, keine gesetzliche Krankenkasse und sie zahlen nicht die Hälfte des Einkommens, denn wir haben einen progressiven Steuersatz. D.h. Wer 200.000,- EUR verdient zahlt "nur" 38%. Verheiratet und das Einkommen gilt für beide? Dann sogar nur 34%. Der Grenzsteuersatz beträgt aber tatsächlich 42% (aktuelles Maximum). Relevant ist aber der Durchschnittssteuersatz.

Diese Beispiele gelten aber auch nur dann wenn wir von Einzelunternehmern sprechen. Die Reichen haben mit ihren Anwälten und Steuerkanzleien sicherlich genug Ideen um mit irgendwelchen Kapitalgesellschaften die Gewinne geringer zu versteuern. Die Körperschaftssteuer einer GmbH liegt z.B. bei pauschal 15%.

Sobald das Vermögen in eine Gesellschaft verbracht wurde kann man auch sein eigenes Einkommen gezielt anpassen. Auf diese Art erhalten sich viele Reiche seit Generationen ihr Vermögen und zahlen wenig Steuern. Die Familie Guttenberg macht das z.B. so:
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Theodor_zu_Guttenberg#Berufliche_T.C3.A4tigkeiten_vor_dem_Eintritt_in_die_Politik
ZitatGuttenberg war ab 1994, zunächst neben seinem Studium, in der Forstverwaltung Guttenberg tätig sowie bis November 2003[21] geschäftsführender Gesellschafter der Guttenberg GmbH in München, welche das Familienvermögen verwaltete.[22][23][24][25][26] Nach seiner Ernennung zum Bundesminister verwies Guttenberg auf die dort gemachten Erfahrungen. Angesichts geringer Jahresumsätze und wenigen Mitarbeitern – die Creditreform nannte für das Jahr 2000 einen Umsatz in Höhe von 25.000 Euro bei drei Mitarbeitern – sprach das Fernsehmagazin Panorama von einer „Übertreibung“. Die Guttenberg GmbH wies als Holding ein Stammkapital von 1 Million Euro[27] und ein Eigenkapital von ca. 75.000 Euro[28] auf. Sie verwaltete Vermögenswerte von über einer Viertel Milliarde Euro, darunter eine Beteiligung an der Rhön-Klinikum AG in Höhe von 26,5 Prozent,[29][30] welche im März 2002 für 260 Mio. Euro an die HypoVereinsbank verkauft wurde.[31][32] Von 1996 bis 2002 gehörte Guttenberg dem Aufsichtsrat der Rhön-Klinikum AG an.
Bis September 2004 war Guttenberg darüber hinaus Geschäftsführer der KT-Kapitalverwaltung GbR in München.

Die Reichen zahlen also nicht die Hälfte. Trotzdem sind die angekündigten Steuererhöhungen eine Sauerei. Denn man trifft ja nicht die Reichen. Hier ist die Rede von 100.000,- EUR. Unter reich verstehe ich was anderes. Damit trifft man vor allen Dingen kleinere Unternehmer, die in der Regel voll haften und bei denen Steuertricks nicht so toll einsetzbar sind, weil sie flexibel über ihr Vermögen wg. ihrem Unternehmen verfügen müssen. Natürlich gibt es auch normale Arbeitnehmer mit so einem Einkommen, aber die zahlen ja wie gesagt eh schon die Hälfte an den Staat.

Wobei das stimmt auch nur bedingt. Gerade die private Krankenkasse kann einem eine Menge Geld sparen. In 2013 steigt der GKV Beitrag auf 700,- EUR monatlich. Wer will kann dann bei höheren Leistungen in die PKV wechseln und zahlt nur zwischen 200 und 600,- EUR im Monat (je nachdem wie krank man ist und welche Premium-Leistungen man noch haben will). Und das nur weil man mehr als andere verdient.

Und auch nicht schlecht: Man muss nicht in die gesetzliche Rente als Unternehmer einzahlen, geht man aber pleite und hat im Alter nichts, dann greift trotzdem Hartz IV.



Verfasst am: 10.05.2013, 14:06
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Auch ein Beispiel:
http://www.finanzen.net/nachricht/private-finanzen/Bund-Laender-Streits-Steuertricks-mit-Gold-weiter-moeglich-2425907
ZitatWegen des seit Monaten andauernden Bund-Länder-Streits über das Jahressteuergesetz 2013 gehen dem Staat weiterhin Millioneneinnahmen verloren.
Da die Pläne nach mehrfach gescheiterten Vermittlungsversuchen noch nicht abschließend geklärt sind, können Top-Verdiener mit Goldgeschäften über ausländische Handelsfirmen den Fiskus nach wie vor austricksen und so massiv Steuern sparen. Das ergibt sich aus einer am Freitag in Berlin bekanntgewordenen Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage der Linken im Bundestag. Danach kann das Steuersparmodell nicht rückwirkend geschlossen werden, wie es die Länder teils fordern.
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10.05.2013, 22:38
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ou wei, so viel text :D
ich habe versucht mich kurz zu fassen und wollte nicht so ne grundsatzdiskussion um die steuern in DE ankurbeln^^

das ist eher n Thema für nen Abend, bei nem kühlen bier ;)


aber: ich bleib dabei, Freiheit für Uli :)


pn
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27.05.2013, 09:16
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Sehr interessant die Diskussion um die Steuern und Steuerhinterziehung. Das mit den Unternehmern, sehe ich auch so, dass es unfair ist bei denen die so enorm viel verdienen. Aber ich denke das sind auch nicht so viele. Es gibt da ja auch sehr viele die gerade so am Existenzminimum herumkratzen, da fände ich es dann wieder fairer, wenn die nicht so viel bezahlen müssen. Zumindest, denen die ich kenne geht es so. :D Und ich habe mal eine Untersuchung dazu gelesen, dass viele Unternehmer weniger als Angestellte verdienen. Aber das ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass Reiche in Deutschland massiv bevorteilt werden... Und das ist richtig bitter. Ich finde wenn man 200.000 Euro im Jahr verdient ist es doch kaum ein Unterschied ob man 700 oder 500 Euro für seine Krankenversicherung ausgibt...

Ich denke, dass sich die Stimmung bezüglich Steuern in Deutschland in den letzten Jahren deutlich gewandelt hat. Vor ein paar Jahren, war das noch ein Kavaliersdelikt, aber jetzt ist es ein richtiges Verbrechen geworden. Da hat sich einmal das Verhalten des Staates und das Denken der Bürger gewandelt. Die Strafen sind interessanterweise im Norden auch höher als im Süden. Und ab 100.000 Euro gibt es Freiheitsstrafen. Wobei dann ab einer hinterzogenen Summe von 1 Mio, eine Bewährungsstrafe ausgeschlossen ist...

Also ich bin auf jeden Fall dafür Stuerhinterziehung zu bestrafen und vor allem aufzudecken, aber trotzdem sollte man mit Hoeneß nicht allzu hart sein, wie ich finde. Ja, er hat einen Fehler gemacht und sollte dafür bestraft werden, aber wie er beim Championsleague-Finale aussah, da hat er mir schon Leid getan...


pn
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27.05.2013, 10:41
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genau, leid getan, is klar...solche menschen wissen was sie tun, wie sie es tun und was die positiven und negativen folgen sein können. da muss einem gar nichts leid tun.

pn
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27.05.2013, 11:20
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Richtig. Und die "Zockersucht" wurde wahrscheinlich auf Rat des Anwalts ganz schnell noch entdeckt. Könnte ja strafmildernd wirken...
Als er angefangen hat Steuern zu hinterziehen war er ja höchstwahrscheinlich noch nicht süchtig.

Wie gesagt, ich habe nichts gegen Höneß persönlich. Für mich gehört jeder Steuerhinterzieher bestraft.
Die Strafbefreiung bei Selbstanzeige gefällt mir da auch nicht. Meiner Meinung nach würde es da reichen die Haftstrafe zur Bewährung auszusetzen. Gänzlich streichen darf man sowas nicht...


pn
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27.05.2013, 12:44
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